Hochzeitskarte

Max stand alleine im Glaslift und liess sich weit nach oben tragen. Mit dem rechten, etwas feuchten Zeigefinger fuhr er über die Chromarmaturen und kratzte mit dem Fingernagel durch die gezogenen Spuren.

Du hättest mir besser nicht geschrieben; es sei denn, du hättest mir eine Heiratskarte geschickt. Aber nein, es ist die Einladung zum WG-Auflösungsfest. Nun, hoffentlich ziehst du danach mit deinem Freund zusammen, das wäre doch das Beste, dann könnte ich heute Abend ruhig ins Bett. Du hättest mir besser nicht geschrieben, ich kannte bis heute noch nicht einmal deine Handschrift. Die hättest du mir ersparen können, eine Mail hätte es doch auch getan, oder höchstens deine Unterschrift. Aber keine Sätze, und schon gar nicht ein individualisierter Text auf einer doch im Dutzend versandten Einladungskarte. Gar eine Rechtfertigung, warum ich, die entfernte Bekanntschaft, auch dabei sein müsse. So bringst du mich ins Denken, wo zu denken es nichts gibt. Das weiss ich ja eigentlich. Du solltest bloss mein Traum sein, du darfst nicht zu nahe treten. Das bringt Unglück. Und du weisst gar nicht, was du tust. Ich muss meine Hirngespinste zähmen, meine Sehnsucht nach dem immer anderen belehren.

Als Max den Lift verliess und den Gang entlang schritt, entschloss er sich, hinzugehen. Immer dann, wenn ich Lucille etwas länger gesehen habe, ist ihr Zauber ein wenig verfallen, sagte er zu sich. Und er hoffte fest auf eine Hochzeitsankündigung. Vor allem aber hätte er es, so oder anders, nicht lassen können.

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